Praxis im Meer | Dr. med. Hark Weber & Dr. med. Moritz Hemicker

Vorsorge Mann

Krebsvorsorgeuntersuchungen sind bei Männern zwar weniger populär – jedoch nicht minder wichtig als bei Frauen.

Die Vorsorge beginnt mit einer Besprechung Ihrer körperlichen Beschwerden und Veränderungen, ergänzt durch die Untersuchung von Haut, Lunge, Bauch Geschlechtsorganen, Prostata und Enddarm.

Durch Laboranalysen kann nach spezifischen Tumormarkern für Prostatakrebs und Magen-Darm-Krebs gesucht werden. Im Rahmen der Laboruntersuchung können wir auch vorhandenen Wechseljahresbeschwerden auf den Grund gehen.

Darmkrebs

Von den Krankenkassen wird die „Vorsorgedarmspiegelung“ bei Versicherten ab dem 55. Lebensjahr empfohlen und vergütet. Wenn in der Familie Darmkrebs gehäuft auftritt, ist die Vorsorgedarmspiegelung als Krebsvorsorge auch schon vor dem 55. Lebensjahr sinnvoll und notwendig (siehe auch Kapitel Koloskopie-Check). Durch diese Untersuchung können kleine Polypen, die als Krebsvorstufen gelten, erkannt und entfernt werden.

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist bei Männern nach dem Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung. Vor dem 50. Lebensjahr tritt Prostatakrebs sehr selten auf, die Häufigkeit nimmt dann mit steigendem Lebensalter zu. Es ist somit eine typische Krebserkrankung des „älteren“ Mannes, die im „Alter“ sehr langsam und meist gutartig voranschreitet. Aber gerade beim „jungen Mann“ ist es wichtig, diesen Krebs frühzeitig zu entdecken, da Prostatakrebs in jungen Jahren sehr schnell wächst und sich im Körper ausbreitet. Im Rahmen der Krebsvorsorgeuntersuchung wird beim Mann ab dem 45. Lebensjahr die Prostata durch den Enddarm abgetastet. Durch diese Untersuchung wird die Prostata auf ihre Größe, Konsistenz und Oberfläche überprüft. Kleine Gewebsveränderungen können jedoch durch diese Untersuchung nicht ertastet werden, d.h. nur etwa 30 Prozent der frühen Krebsstadien der Prostata werden mit dieser Untersuchungsmethode entdeckt.

PSA-Wert

Deshalb ist die Bestimmung des PSA-Wertes wichtig. PSA ist die Abkürzung für „prostataspezifisches Antigen“. Dieses ist ein Eiweiß, das von den Prostatazellen gebildet wird. Ein deutlich erhöhter PSA-Wert weist fast immer auf ein Prostatakarzinom hin und gibt Anlass, weitere urologische Untersuchungen bei einem Facharzt zu veranlassen.

„Transrektale Prostatasonografie“

Durch die Ultraschalluntersuchung der Prostata mit einem besonders kleinen Schallkopf durch den Enddarm, können sehr kleine Veränderungen an der Prostata dargestellt werden. Sind diese Veränderungen „verdächtig“, werden wir Sie an einen Facharzt weiterleiten, der aus diesen Bereichen Proben entnehmen kann.

Die Wechseljahre des Mannes

Die Wechseljahre der Frau sind für einen jeden ein geläufiger Begriff. Die Wechseljahre des Mannes kennt aber fast keiner. Ähnlich wie bei der Frau tritt auch beim Mann ab dem 4. Lebensjahrzehnt eine Phase abnehmender Leistungsfähigkeit auf. Durch eine Laboruntersuchung werden Testosteron (biologisch wichtigstes Männlichkeitshormon), DHEA-S als zentrales Element für die Steuerung und den Verlauf der Hormonproduktion (Hormonvorstufe für Testosteron und Östradiol) bestimmt. Erhöhte Östradiolwerte (Weiblichkeitshormon) beim Mann können darauf hinweisen, dass erniedrigte, aber noch wirksame Testosteronwerte bereits körperliche Auswirkungen haben.

FSH (Follikel-stimulierendes Hormon):

Die Konzentration gibt bei niedrigen Testosteronwerten Hinweise darauf, ob es sich um eine genital bedingte Störung oder um eine Störung der Hormonsteuerung handelt. Die Wechseljahre des Mannes gibt es. Wir können sie durch Hormonuntersuchungen nachweisen und, wenn erforderlich, behandeln, sodass Ihr Wohlbefinden trotz abnehmender Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

Potenzstörungen

Zu den nicht erwähnten – aber oft auf der Seele brennenden – Problemen gehören Potenzstörungen. Die Potenzstörung kommt häufiger als gedacht und in jedem Lebensalter vor. Scheuen Sie sich nicht, mich auf Ihr Problem anzusprechen.

Hautkrebs

Aufgrund der zunehmenden Belastung unserer Haut durch ultraviolettes Licht kommt es zu einer frühzeitigen Alterung der Haut. Diese „Altersveränderungen“ können sich zu bösartigen, schlecht heilenden Geschwüren wandeln. Die gesetzlichen Krankenkassen (IKK und LKK) fördern das Hautkrebsscreening und bieten spezielle Schulung zur Erkennung von Hautveränderungen für Ärzte an. Durch ein frühzeitiges Erkennen und Entfernen solcher Hautveränderungen, kann Hautkrebs verhindert oder rechtzeitig geheilt werden.

 

Krebsvorsorge Mann – Check-Paket:

Befragung

zur Krankheitsvorgeschichte und zu aktuellen Beschwerden.

Untersuchung

der Geschlechtsteile, der Prostata und des Enddarmes.

Tumormarker

PSA, CEA.

Hormon-Check

Testosteron, DHEA-S, FSH, Östradiol (siehe auch Kapitel Labor-Check).

Transrektale Prostatasonografie

Ultraschalluntersuchung der Prostata durch den Enddarm.

Ultraschall

der Bauchorgane (siehe auch Kapitel Sono-Check).

Hb-Immun-Test und Hämokkult

zum Nachweis von verstecktem Blut im Stuhl.

Vorsorgedarmspiegelung

(siehe auch Kapitel Koloskopie-Check).

Hautkrebsscreening

Gründliche Untersuchung der gesamten Haut auf mögliche bösartige Veränderungen.

Beratung

Wenn alle Untersuchungsbefunde vorliegen, werden die Ergebnisse in einem gemeinsamen Gespräch diskutiert und bei kritischen Ergebnissen nach praktikablen Vorgehensweisen gesucht.